PROJEKT DETAILS
Projekt Name: | Landeswettbewerb 2017 NRW |
Typologie: | Wohnen |
Standort: | Essen |
Status: | Abgeschlossen |
LPh: | 1-2 |
Jahr: | 2016 |
ARGE: |
Dejoze & Dr. Ammann | Hermanns Landschaftsarchitektur/Umweltplanung |
Baukosten: | 24.0 Mio. |
Städtebauliches, architektonisches Konzept
Unser Entwurfskonzept für den Innerstädtischen Standort fußt auf dem Leitbild „Grüne Stadt Essen“, das hiermit den Maßstab für einen seriellen/modularen Wohnungsbau setzt.
Begünstigt wird die Zielsetzung durch die besondere ruderal gewachsene Landschaft, die das Plangebiet heute charakterisiert und das Ziel, das Gebiet in die grünen Freiräume der Umgebung einzubinden. Um Wohnraum für einen möglichst breiten Bewohnerquerschnitt zu schaffen, haben wir ein städtebauliches Grundmodul entworfen, das sich aus der straßenbegleitenden Blockstruktur der umgebenden Bebauung ableitet, sie aber auflöst und mit neuer Akzentsetzung in den vorhanden Grünraum einbettet.
Das Grundmodul besteht aus einer offenen Blockbebauung, die aus Baukörpern unterschiedlicher Ausformung zusammengesetzt einen offenen Innenhof umschließt. So entstehen in jeweils eigener Struktur Gebäudeensembles aus Geschosswohnungsbau unterschiedlicher Höhe und Hausform mit kurzen Reihenhausabschnitten.
Im südlichen Plangebiet ist am Westrand – wie vorgegeben - ein Parkhaus angeordnet, das sowohl von der Bäuminghausstraße als auch vom westlich angrenzenden Gewerbegebiet aus erschlossen werden kann. Vor der Ostseite ist unter Verwendung der das Grundmodul bildenden Baukörper eine bauliche Kante geschaffen worden, die den östlich verlaufenden Grünzug gegen den Erschließungsverkehr, der in das Quartier führt, abschirmt.
Für die motorisierte Erschließung des Quartiers ist eine Mittelachse vorgesehen, von der aus die Innenhöfe der städtebaulichen Grundmodule erschlossen werden können.
Landschaftliches Konzept
Der Freiraum des neuen Quartiers an der Bäuminghausstraße erfährt eine Gliederung in private, halböffentliche und öffentliche Freiräume, die jeweils gestalterisch herausgearbeitet werden.
Das Quartier öffnet sich großzügig in Richtung des neuen Grünzugs Zangenstraße und lädt Bewohner und Gäste mit einem großzügigen freundlichen Platz zum Treffen, Kommunizieren und Verweilen ein.
In Kombination mit der vorgeschlagenen Boulebahn unter den markanten Bestandsplatanen, dem neuen Spielangebot am Grünzug sowie der vorhandenen Stützmauer und Brückenkonstruktion als geschichtliches Relikt aus Zeiten des Schachts Barbara entsteht hier ein wichtiges Gelenk an der Schnittstelle zwischen Stadt und Quartier. Mit dem neuen Spiel- und Freizeitangebot existiert zudem ein Angebot, das auch Externe ins Quartier lockt.
Das Quartier wird über die vorhandene ehemalige Bahnbrücke an den Grünzug Zangenstraße angebunden. Eine Rampe im Bereich der Stützmauer leitet barrierefrei aus dem Gebiet auf die untere Wegeebene. Eine weitere Rampe entlang des nördlichen Erdwalls stellt die fußläufige Verbindung nach Westen her.
Ein zentraler Grünanger mit einer Gemeinschafts-(obst-)wiese und integrierten Retentionsmulden bindet das Quartier an die Bäuminghausstraße an.
Die Freiraumgestaltung der Höfe gliedert sich modular in eine immer gleiche Bauweise: Die Erdgeschoßwohnungen erhalten eine nach außen gewandte private Gartenzone. Nach Innen werden Gemeinschaftshöfe mit begrünten Laubengängen als Kommunikationsorte auf allen Geschoßebenen vorgeschlagen. Das südwestliche, der Parkgarage gegenüber gestellte Gebäudeensemble erhält einen halböffentlichen Freiraum in Form von Rasenflächen. Dem zentralen Platz und dem südlichen Anger zugewandt befinden sich jeweils moderne Gemeinschafts-Gartenangebote (Urban Gardening). Den beiden nördlichen Hofstrukturen sind weitere Gemeinschafts-(obst-)wiesen zugeordnet.
Die Gehölzvegetation im Westen und Norden kann erhalten werden. Die vorhandenen Erdwälle werden im Sinne des Lärmschutzes ertüchtigt. Hierfür erfolgt die moderate Erhöhung des nördlichen Walls mit einer begrünten Schallschutzwand.
An der Parkgarage werden E-Bike-Garagen für Bikesharing und Aufladen verortet. Eine Photovoltaikanlage könnte zur Versorgung der E-Bike- (und E-Auto-) Ladestationen dienen. Weitere offene und überdachte Fahrradstellplätze finden sich jeweils in den Hofstrukturen.
Die Niederschlagsentwässerung des Gebiets erfolgt über offene Retentionsmulden im öffentlichen Raum, die in Verbindung mit einem Rückhaltekanal im Bereich des Gemeinschaftsplatzes realisiert werden können.
Wohnungsbaukonzept
Um das Ziel, ein möglichst breites Wohnungsangebot zu schaffen, haben wir 11 Wohnungstypen entwickelt:
- 1-Zimmerwohnungen als Studentenapartments oder für betreutes Wohnen
- 2-Zimmerwohnungen von 58 qm – 84 qm
- 3-Zimmerwohnungen von 71qm – 86 qm
- 4-Zimmerwohnungen von 102 qm
- 5-Zimmerwohnungen und mehr in Reihenhäusern von 114 qm – 125 qm
Teilweise sind die unterschiedlichen Wohnungstypen auch für Rollstuhlnutzer geeignet.
In den verschiedenen Gebäudetypen sind auf einer Ebene auch Kombinationen unterschiedlich großer Wohnungen möglich.
Die erforderlichen Nebenräume wie Abstellräume, Wasch- und Trockenräume, sowie die gesamte Haustechnik, wird in 0,80 m über Terrain ragenden Teilkellergeschossen untergebracht.
In den jeweiligen Wohnhöfen ist für die Bewohner mit Behinderungen eine angemessene Zahl an PKW-Stellplätzen vorgehalten.
Die Fassaden sind als Klinkerfassaden vorgesehen. Wir empfehlen, das Klinkermaterial für alle 5 Wohnquartiere zu vereinheitlichen. Leichte Differenzierungen in der Farbe und Sortierung sollen ermöglicht
GRUNDRISSE
GRUNDRISSE